Grau oder bunt? Mein Alltag ist das, was ich draus mache. Mein Alltag ist das, was ich hinein lasse. Das, was ich priorisiere.

Früher war der Alltag für mich etwas Graues und Eintöniges. Etwas, das man einfach irgendwie überleben muss, bis das endlich wieder Sonntag ist, endlich wieder Urlaub ist, endlich wieder mal etwas ansteht, worauf ich mich freuen kann.

Wenn wir bedenken, dass der größte Teil unseres Lebens aus Alltag besteht, ist das doch wirklich ein ziemlich tristes Dasein.

Und deshalb möchte ich dich ermutigen: Dein Alltag muss nicht grau sein. Er darf bunt und hell und fröhlich sein. Weil Jesus auch mitten in deinem Alltag ist. Und weil du alles, was du jeden Tag immer wieder aufs Neue tust – und manchmal das Gefühl hast, in einer nervigen Endlosschleife zu stecken – von Herzen für Ihn tun darfst. Das verleiht all diesen kleinen belanglosen, nie enden wollenden Aufgaben Glanz und Würde.

Lebe deinen Alltag als das, was du wirklich bist. Eine Tochter Gottes. Eine Jüngerin Jesu. Gib nicht dem Trübsinn und Selbstmitleid Raum. Du darfst dich freuen! Du darfst deinen Blick auf Dinge lenken, die dich ermutigen. Du darfst deinen Alltag vor dem Angesicht Jesu leben. Gehe in seinen Fußstapfen durch den Tag und suche ihn zu erkennen bei allem, was du tust.

Dann wirst du erleben, dass er deinen Alltag mit seiner Gegenwart zum Glänzen bringt und sich so vieles in deinem Denken und Handeln verändert. Und dass dir plötzlich ganz andere Dinge wichtig sind, als früher und du vielleicht sogar ein Liedchen summend die Toilette schrubben kannst. Weil seine Gegenwart nicht nur deinen Alltag verändert, sondern auch dich selbst.

Ich teile hier die Punkte mit dir, die mir geholfen haben, dass aus tristem Alltagsgrau ein liebenswerter Alltag wurde. Ich wünsche dir viel Segen beim Lesen und für deinen Alltag!

1. Wisse, wem du dienst

Wenn sich das schmutzige Geschirr neben dem Spülbecken türmt, zwei Ladungen Wäsche darauf warten, aufgehängt zu werden, ein Streit geschlichtet werden muss, du auf dem Weg dorthin im Vorbeilaufen siehst, dass die Blumen auf der Fensterbank auch schon wieder ihre Köpfe hängen lassen und du – mit Blick auf die Küchenuhr – feststellst, dass du eigentlich längst am Kochen sein müsstest; dann passiert es ganz schnell, dass du dich diesem Heer an Aufgaben total unterlegen fühlst und dir einfach nur wünschst, diesem endlosen Alltags-Strudel irgendwie zu entkommen.

Und ich glaube, gerade dann brauchst du die Erinnerung daran, wem du eigentlich dienst, am nötigsten.

Nein, deine ellenlange To-Do-Liste ist nicht dein Auftraggeber und auch das Chaos, das um dich herum nach Bewältigung schreit, ist nicht der Grund für dein Handeln.

Der Grund ist alleine Jesus. Er hat dich an diesen Platz gestellt. Er hat dir diese Aufgaben zugeteilt. Er hat dir die Verantwortung für diese Menschen geschenkt. Und einzig für Ihn darfst du das alles erledigen.

Dieses Wissen war für mich ein großer Schritt raus aus dem endlosen Grau in einen bunten und fröhlichen Alltag.

Zu wissen, dass ich nicht auf mich alleine gestellt bin, und dass ich nicht zufällig hier an diesem Platz gelandet bin, sondern dass Gott mich ganz bewusst hier hingestellt hat. Zu wissen, dass er mir alles geben wird, was ich dafür brauche und dass ich jeden noch so kleinen Handgriff ganz bewusst für Ihn tun darf und von ihm einmal dafür belohnt werde.

Bei allem, was ihr tut, arbeitet von Herzen, als würdet ihr dem Herrn dienen und nicht den Menschen! Ihr wisst ja, dass ihr vom Herrn mit dem himmlischen Erbe belohnt werdet. Ihr dient doch Christus, dem Herrn! (Kolosser 3,23-24)

Es geht gar nicht in erster Linie darum, dass ich meine Aufgaben möglichst gut bewältige, sondern dass Christus in allem geehrt wird. Das wirft einen so anderen Blick auf meinen Alltag.

Jede kleinste Kleinigkeit darf ich von Herzen für Jesus tun und genau das ist es, was meinem Alltag Glanz und Adel verleiht und ihn von einem tristen Alltag in einen fröhlichen Gottesdienst verwandelt.

2. Umgib dich mit schönen Dingen 

Meine Seele lebt von Schönem. An Tagen, an denen ich mich total ausgelaugt und müde fühle, brauche ich oft nur einen Spaziergang durch die Natur oder einen Bummel im Blumenladen und schon fühle ich mich merklich besser. Ich glaube, dass jeder Mensch so geschaffen ist, dass er sich an Schönem freut. Weil Gott selbst es auch tut. Warum sonst sollte er so viel Wert auf Schönheit, Vielfalt und Ästhetik in seiner Schöpfung gelegt haben?

Seit ich angefangen habe, Schönheit in meinen Alltag zu lassen, anstatt sie nur auf Sonntage und besondere Anlässe zu verbannen, habe ich viel mehr Freude an meinen täglichen Aufgaben. Deshalb möchte ich dich auch einladen, deinen Alltag mit Schönheit zu füllen.

Damit meine ich nicht, dass du einen Haufen unnötige Deko rumstehen hast, sondern dass die Dinge, die du täglich gebrauchst, schön sind. Sei es dein Wäschekorb, deine Teigschüssel, dein Messbecher oder dein Putzzeug. Nutze statt vielem billigen Plastikzeug, das einfach nur hässlich und weit von Schönheit und Ästhetik entfernt ist, lieber wenige, dafür hochwertige Dinge aus Holz, Emaille, Glas oder Keramik. Das müssen durchaus keinen teuren Markensachen sein. Aber jedes Einzelne darf ein Lieblingsstück werden, das dir deinen Alltag verschönert und dir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

Gönn dir außerdem frische Blumen auf dem Esstisch. Auch das muss nicht warten, bis du Besuch bekommst oder Geburtstag hast. Gott hat diese Blumen geschaffen, die oft sonst keinen Nutzen haben, einfach nur um uns zu erfreuen. Und genau deshalb solltest du dir dieses liebevolle Geschenk deines Schöpfers nicht entgehen lassen.

Und verabschiede dich von dem Gedanken, dass Schönes für besondere Momente aufgehoben werden muss. Dein Alltag darf schön sein. Auch wenn vielleicht niemand außer dir etwas davon hat. Denn hast du schon mal darüber nachgedacht, dass Gott die schönsten Blumen gerade an die Stellen gepflanzt hat, wo fast niemand hinkommt?

Umgib dich mit schönen Dingen und du wirst merken, wie das Grau immer mehr aus deinem Alltag verschwindet und das tägliche Einerlei auf einmal liebenswert wird.

3. Sei selber schön 

Von der Frau in Sprüche 31 lesen wir, dass sie in Kraft und Würde gekleidet ist. Und ich glaube niemand von uns würde beim Durchlesen ihrer Beschreibung auf die Idee kommen, sie sich mit Jogginghose und Messy Bun auf dem Kopf vorzustellen, oder?

Und genau hier liegt ein weiterer Schlüssel für einen fröhlichen Alltag. Geh in Würde durch deinen Tag, in dem Wissen, wer du bist und wem du dienst. Und lass das nach außen zu sehen sein.

Es macht einen so großen Unterschied, ob ich in Schlabberlook und ungekämmten Haaren durch den Tag stolpere oder ob ich mir ein schönes Kleid angezogen und mir die Haare gemacht habe. Ich bin viel motivierter und fröhlicher und die Dinge gehen mir ganz anders von der Hand.

Außerdem würde ich ja auch nicht wie halb aus dem Bett gefallen ins Büro oder zu sonst irgendeiner Arbeitsstelle gehen. Warum sollte ich mich also äußerlich so gehen lassen (was sich dann ganz schnell auf mein Inneres überträgt!) weil ich „nur“ Zuhause bin?

Deshalb mein Tipp für dich: Zieh dir was Hübsches an, mach dir die Haare, nutze ein bisschen Make-up, auch wenn es ein ganz gewöhnlicher Montagmorgen ist, an dem du keinen Besuch erwartest und vermutlich noch nicht einmal zum Einkaufen das Haus verlassen wirst. Einfach nur für dich (und ganz sicher auch für deinen Mann, der sich bestimmt darüber freuen wird ;-)) und stelle fest, wie sehr sich das auf deine Motivation und Freude an deinem Alltag auswirkt.

4. Freu dich an deinen Kindern 

Ich merke bei mir so schnell, wie der Fokus weg von meinen Lieben hin auf einen ganzen Berg Aufgaben geht. Ich sehe, was ich alles nicht geschafft bekomme und habe manchmal sogar das Gefühl, dass meine Kinder mir beim Erledigen meiner Aufgaben im Weg sind. Dabei vergesse ich, dass ich ohne meine Kinder viele dieser Aufgaben gar nicht hätte. Wenn ich keine Kinder Zuhause hätte, müsste ich nicht drei mal am Tag Krümel unter dem Tisch wegsaugen, fast jeden Abend die Scheibe vom Esszimmerfenster putzen – weil der Kleine von dort so gerne in den Garten schaut, und ich müsste auch keinen so großen Berg Wäsche bewältigen. Meine Kinder sind der Grund für diese Aufgaben. Und deshalb sollen sie mir wichtiger sein als alles, was es zu erledigen gibt.

Seit ich diesen Schalter in meinem Kopf umgelegt habe, habe ich viel seltener das Gefühl, dass ich meine Aufgaben nicht geschafft bekomme, weil mir meine Kinder im Weg sind. Ich versuche eher, meine Kinder mitzunehmen, oder auch einfach mal was liegenzulassen und dafür mit ihnen nach draußen zu gehen oder bei Regenwetter auf das Sofa gekuschelt ein Buch zu lesen. Ich merke, wie das, was mir wichtig ist, sich total verschoben hat. Ich habe nicht mehr den Druck, dass alles perfekt sein muss. Solange meine Kinder fröhlich sind und ich mit ihnen lachen kann, stören mich auch die Krümel auf dem Boden nicht. Aufgaben wird es immer geben, aber meine Kinder sind schneller, als es mir lieb ist groß. Diese Zeit, in der sie klein sind, gibt es nur einmal, und die möchte ich nutzen, um mich an ihnen zu freuen und Erinnerungen zu schaffen. Das ist so viel mehr Wert als ein perfektes Zuhause. Und bringt so viel mehr Lachen, Fröhlichkeit und Liebe in meinen Alltag.

5. Lass dich von Jesus einstimmen 

“Wer seine Saiten bei Tagesbeginn vom Herrn stimmen lässt, wird nicht verstimmt durch den Tag gehen.”

Auch wenn ich es selten schaffe, mich bei Tagesbeginn einstimmen zu lassen, merke ich doch, wie viel daran hängt, ob ich mir die Zeit dafür im Laufe des Tages nehme oder nicht. Manchmal vergeht ein Tag, ohne dass ich überhaupt in meine Bibel geschaut habe, weil es einfach so viel zu tun gab. Und dann vergeht noch ein zweiter, und ein dritter. Und mir fällt es schon gar nicht mehr auf, dass ich heute wieder keinen Blick in Gottes Wort geworfen habe und dass meine Alltagsgespräche mit Jesus immer weniger werden … aber ich merke, dass ich ungeduldiger, liebloser und freudlos werde. Und frage mich, warum. Dabei liegt die Antwort so auf der Hand. Ich wurde einfach schon eine Weile nicht eingestimmt, und bei den täglichen Herausforderungen, wo hier mal kräftig an einer Saite gezerrt wird und ich dort mal Temperaturschwankungen ausgesetzt bin, ist es doch nur logisch, dass ich mit der Zeit nur noch schräge Töne von mir geb.

Damit ich fröhlich durch meinen Tag gehen und harmonische Klänge verbreiten kann, muss ich mich regelmäßig von Jesus einstimmen lassen. Das tu ich, indem ich mich mit seinen Worten fülle und meinen Alltag in Verbundenheit mit ihm lebe. Und das passiert nicht von alleine, ich muss mich jeden Tag neu bewusst dafür entscheiden. Aber es macht so einen Unterschied. Denn nur mit ihm, der Freude, Farbe und Licht in mein Leben bringt, wird mein Alltag fröhlich und bunt.

6. Seh die kleinen Freuden

Vor Jahren haben wir bei uns eine Gewohnheit eingeführt. Wir sammeln vor dem gemeinsamen Abendgebet “Kleine Freuden”. Jeder darf sagen, worüber er sich an diesem Tag gefreut hat und dann Jesus dafür danken.

Ich finde diese Übung ganz wundervoll und kann es jedem nur empfehlen, sie für sich persönlich in seinen Alltag zu integrieren, und das nicht nur abends.

Den Blick bewusst für kleine Freuden zu schärfen, für Dinge, die uns vielleicht selbstverständlich erscheinen und die wir darum gar nicht mehr wahrnehmen, bringt so viel mehr Freude und Fröhlichkeit in den Alltag. Der Schmetterling, der auf dem Fensterbrett sitzt, der flaumig weiche Babykopf, die blitzenden Augen meiner Maus, der Duft von frischem Brot und sauberer Wäsche, die ersten Gänseblümchen auf der Wiese, das Glitzern der Regentropfen in dem Spinnennetz vor unserem Fenster, die frische Morgenluft, die Abendsonne, die alles in Gold taucht, … all das dürfen wir bewusst wahrnehmen und uns von Herzen darüber freuen.

Doch oft sind wir so sehr damit beschäftigt, darauf zu warten, dass endlich eine große Freude passiert, sodass wir all die kleinen wundervollen Dinge, mit denen Gott uns den Tag verschönert, überhaupt nicht wahrnehmen.

Es lohnt sich so sehr, seinen Blick darin zu üben, das zu sehen, wofür wir dankbar sein können und worüber wir uns freuen dürfen. Denn ein dankbares und fröhliches Herz bringt so viel Farbe in unseren Alltag!

7.  Behüte dein Herz 

Unser Herz zu behüten, ist überlebenswichtig. Denn alles, was wir tun, jede Entscheidung, die wir treffen und jedes Gefühl, das wir empfinden, entspringt unserem Herzen.

Mehr als alles andere behüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus. (Sprüche 4,23)

Die Einstellung unseres Herzens bestimmt, wie wir uns selbst, unsere Mitmenschen und alles um uns herum wahrnehmen. Haben wir ein fröhliches Herz, können wir sogar mal über kleine Missgeschicke lachen, während sie uns restlos überfordern, wenn wir eh schon genervt und unzufrieden waren.

Die Einstellung unseres Herzens bestimmt, wie wir durch den Tag gehen, Herausforderungen und Menschen begegnen und mit welchem Blick wir auf unser Leben schauen.

Deshalb müssen wir sehr genau aufpassen, welchen Gedanken und Gefühlen wir in unserem Herzen Raum geben. Nähren wir dort Unzufriedenheit und Missgunst und lassen dort Bitterkeit Wurzeln schlagen, dann werden wir kaum einen besonders fröhlichen Alltag haben, denn:

Ein Unglücklicher hat lauter böse Tage, aber ein fröhliches Herz hat immer ein Festmahl. (Sprüche 15,15)

Ob wir Dinge als Lust oder Last empfinden, hängt oft von unserer Herzenseinstellung ab und deshalb ist es so wichtig, unser Herz mehr als alles zu behüten.

Zu behüten heißt, darauf aufzupassen. Auf so viele Dinge passen wir im Laufe des Tages auf. Wir schauen, dass uns das Essen nicht anbrennt, der Kleine seinen Teller nicht auf den Boden schmeißt, der Große seine Aufgaben macht. Wir passen auf, dass wir unseren Geldbeutel nicht in Laden liegen lassen und wir pünktlich zum Elternabend kommen. Wir schauen, dass unsere Kinder nicht vors Auto laufen und unsere Blumen nicht vertrocknen.

Und wie bewusst passen wir auf unser Herz auf? Wir sollen es mehr als alles behüten, denn davon hängt so viel mehr ab, als von abgebranntem Essen oder einem vergessenen Termin.

Möchtest du fröhlich durch den Tag gehen, soll dein Alltag zu einem Fest werden; dann behüte dein Herz! Mehr als alles, worauf du sonst noch aufpasst. Lasse schlechten Gedanken und Gefühlen keine Sekunde Zeit, sich dort einzunisten, sondern fülle es stattdessen mit Gottes Wahrheiten, mit Dankbarkeit und Zuversicht!

Bibelübersetzung: Schlachter2000 

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