Also halten wir fest: Gott ist heilig, Jesus ist heilig und was ist mit dir und mir? R. C. Sproul, ein bekannter Theologe, sagte: Gott in seiner Heiligkeit, schenkte uns die Heiligkeit seines Sohnes, ohne um seine Heiligkeit zu verhandeln. Wir sind heilig, weil Jesus uns reingewaschen hat von allen Sünden. Wir stehen, in Gottes Augen, rein und unbefleckt vor ihm gekleidet mit der Heiligkeit und Gerechtigkeit seines Sohnes.

Petrus erinnert die Gläubigen an ihren neuen Zustand und der daraus resultierenden Lebensführung:

[…] entsprecht dem Heiligen, der euch berufen hat, und werdet selbst Heilige in eurem ganzen Lebenswandel; denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig. (Petrus 1,15-16)

Gott gebot damals seinem Volk (3. Mose 19,2) sich abzusondern von den umliegenden götzendienenden Völkern. Petrus greift dieses Thema in seinen Brief an die verfolgte Gemeinde auf. Gott hat uns erwählt, ausgesondert und versetzt in sein Reich. Wir sind heilig, weil wir zu Gottes heiligem Volk gehören und der heilige Gott durch seinen Geist in uns wohnt. Wir sind ein Tempel des Heiligen Geistes. Heilig zu sein bedeutet sich abzusondern von der Sünde und Gott allein zu dienen. Es ist ein lebenslanger, kontinuierlicher Prozess, den die Bibel als Heiligung bezeichnet. Dieser Prozess startet, sobald wir durch den Heiligen Geist geistlich erweckt wurden und wir in Christus sind. Wir können nichts, aber auch gar nichts dazu beitragen. Gott sei Dank, denn wir wären schnell frustriert über unsere Unfähigkeit uns selbst zu heiligen. Der christliche Massstab für unsere Heiligung und unsere Motivation dazu ist die völlige moralische Vollkommenheit Gottes selbst. Du siehst, Gott hat die Latte seines Massstabs sehr hoch gesetzt und menschlich gesehen unerreichbar. Wir sind nach seinem Bilde gemacht und sollen ihn deshalb widerspiegeln. Als Gotteskinder sollen wir Jesus nacheifern und ihm ähnlich werden. Wir werden fit gemacht für den Himmel.

Den Kindern in der Kinderlehre erkläre ich es dann immer so, dass ein Fischadler nicht in einem See überleben könnte, weil er nicht dafür geschaffen ist. Oder ich stell ihnen die Frage: Was passiert mit einem Fisch, der auf einer wunderschönen Blumenwiese liegt? Er würde sterben, denn er ist nicht gemacht für die Blumenwiese, auch wenn sie noch so schön ist. So ist es auch mit uns. Durch unsere Sündhaftigkeit sind wir nicht gemacht für den Himmel. Durch die Sünde wäre es uns unmöglich im Himmel zu überleben. Wir brauchen Jesus, der uns davon erlöst, den Heiligen Geist und Gottes Wort, die uns zu neuen Menschen machen, damit wir vor den heiligen Gott nicht nur geistlich, sondern auch einmal in Zukunft «von Angesicht zu Angesicht» vor ihn treten können.

Gott selbst ist der, der uns heiligt, der alles wirksam macht und vollendet, um uns passend zu machen, für die Herrlichkeit.

Gottes Wort der Turbo der Heiligung

Zwar können wir zu dem Prozess der Heiligung nichts beitragen, aber wir können ihn ankurbeln, indem wir eintauchen in die Bibel. Gottes Wort ist das perfekte Werkzeug, um uns auf den Himmel vorzubereiten. Gott und sein Wort studieren, Zeit investieren in die wichtigste Beziehung überhaupt.

Wenn ich solche Geschichten wie von Usa oder Aarons Söhnen lese, beschleicht mich eine Furcht. Ich frage mich, wo bin ich mir sicher gut und richtig zu handeln, aber in Gottes Augen ist es falsch und es dient und ehrt ihn nicht? Oder an welcher Stelle bin ich ungehorsam seinem Wort gegenüber und mir ist es gar nicht bewusst.
Der Mann Usa starb, weil er einen geheiligten Gegenstand aus dem Allerheiligsten, also die Bundeslade, berührt hatte. Usa starb aber auch, weil David nicht wusste oder nicht bewusst war, wie Gott den Israeliten aufgetragen hatte, die Bundeslade zu transportieren, nämlich mit zwei Balken von vier Leviten getragen. Aarons Söhne starben, weil sie nicht auf Gottes wörtliche Anordnung gewartet hatten. Sie kannten Gottes Wort nicht und machten es so, wie sie es für richtig hielten. Sehr gefährlich!
Ich muss wissen, was in Gottes Wort steht. Gottes Wort ist heilig, deshalb ist es das heilige Mittel, um uns zu heiligen. Daher sollten wir nicht nur am Sonntag unsere Gemeinde besuchen und eine Predigt eines gläubigen Pastors hören, sondern die Bibel auch selbst studieren und wichtige Verse auswendig lernen. Kommentare von bibeltreuen Lehrern und Biografien von gottesfürchtigen Männern und Frauen lesen, deren Leben diese Art von Reife oder Heiligung widerspiegeln, die wir in unserem eigenen Leben sehen wollen. Wir müssen unseren Verstand mit der Schrift vollsaugen, wie ein Schwamm. Heiligung beginnt mit der geistlichen Erneuerung unseres Verstandes. Sie bewirkt, dass unser Denken verändert wird.
Zur Regierungszeit des Königs Josia findet der Priester Hilkija bei Reparaturarbeiten am Tempel das Buch des Gesetzes des Herrn (2. Chronik 34). Er übergibt es dem Schreiber von Josia und dieser Schreiber Schafan liest Josia aus dem Buch vor. Als Josia die Worte des Gesetzes aus der Schriftrolle hörte, zerriss er seine Kleider, ein Ausdruck der tiefen Trauer. Gottlose Könige vor seiner Regierungszeit hatten das Wort Gottes so unterdrückt, dass er erst nach 20 Jahren auf dem Thron die Botschaft Gottes direkt hörte. Josia ist traurig und verzweifelt über die Flüche, die er darin liest, die über die verhängt werden, die den Bund brechen. Er weiss nun, dass sein Volk unter sie fällt. Doch Gott ist gnädig mit ihm:

… weil dein Herz weich geworden ist und du dich vor Gott gedemütigt hast, als du seine Worte gegen diesen Ort und seine Einwohner hörtest, ja, weil du dich vor mir gedemütigt und deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, so habe ich auch darauf gehört, spricht der Herr. (2. Chronik. 34, 27)

Wo müssen wir uns demütigen und korrigieren lassen von Gottes Wort? Oder müssen unsere Herzen auch weich werden? Wann haben wir das letzte Mal, wie Josia, über unser Fehlverhalten und Ungehorsam gegenüber Gott weinen müssen? Setzen wir uns Gottes Wort aus, wird es uns verändern und korrigieren. Was für eine wunderbare Gelegenheit in der Heiligung voranzuschreiten und die unerschöpfliche Gnade Gottes zu erfahren.

Was bedeutet das für mich?

Wenn ich mir der Heiligkeit des dreieinigen Gottes bewusst bin, dann achte ich darauf, dass ich seinen Namen ehrfurchtsvoll gebrauche, Ihn mit meinem Leben ehren und dienen möchte, ihm im Gebet mit Respekt und Demut begegne, sein heiliges Wort hochachte und gehorsam bin und ich darf erkennen wie sündig, unheilig, unwürdig, rebellisch ich bin.

Umso größer und bedeutungsvoller und wunderbarer wird dann das Wunder, dass er mich erwählt hat, sein Kind nennt und ich zu seiner Familie gehöre bis in Ewigkeit durch seinen Opfertod für mich am Kreuz. Was für ein Gnadengeschenk!

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